Birgit

Grandhomme

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© Zeitzeug:innen im Saarland

Birgit Grandhomme ist in Illingen aufgewachsen und berichtet unter anderem über ihre Eindrücke bezüglich der DDR Flüchtlingsstelle, von dem Anschluss an die Bundesrepublik Deutschland und schlussendlich wie sie selbst zu einer "richtigen Europäerin" wurde.

Birgit Grandhomme wurde am 03.08.1945 in Illingen geboren. Ab 1951 ging sie in die dortige Grundschule. Hierbei verzögerte sich die Einschulung aufgrund der Polio-Epidemie, die bis zur Erfindung der Massenimpfung weite Teile der Welt in den 50er Jahren beherrschte. Bereits zu Beginn ihrer Schulzeit war die Trennung von Mädchen und Jungen ein großes Thema, dabei wurde auch nach der kirchlichen Angehörigkeit differenziert. Sogar in der Familie sorgten unterschiedliche Religionen für Zerstörung und Zwist. Ab 1955 besuchte sie ein Internat in Saarbrücken, die Marienschule, welche es bis heute gibt. Um an der Schule angenommen zu werden, musste Grandhomme eine Aufnahmeprüfung bestehen. In dieser streng katholischen Schule, auf die nur Mädchen gehen durften, wurde sie, wie sie selbst sagt, zum Gehorsam erzogen.

Im Jahr 1962 verließ Grandhomme aufgrund von familliärer Umstellungen die Marienschule. Das Gebäude, welches sie schon als Kind faszinierend fand, konnte sie Jahre später besichtigen. Erst nach ihrem 60sten Lebensjahr sah sie das Kultusministerium, 1955 noch die Französische Botschaft, von innen. 

1984 ließ sich Birgit Grandhomme scheiden und als alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen studierte sie Medizin bis zum Physikum.

„Ich bin Saarländerin und dann bin ich Europäerin mit einem Deutschen Pass.“

Birgit Grandhomme

Erst im Alter von 60 Jahren bezeichnet sich Birgit Grandhomme als "richtige Europäerin". Bei EUROP`age absolvierte sie eine Ausbildung von 1,5 Jahren. In diesem Zusammenhang entstand der Vortrag "Der Rettungsschirm", für welchen EUROP´age den Europäischen Bürgerpreis erhielt.

Lebensstationen

Kindheit und Schulzeit

1951: Grundschule in Illingen

Ab 1955: Marienschule (Internat) in Saarbrücken mit Aufnahmeprüfung

 

Aus- und Weiterbildung

1962: Tätigkeit im "Tante Emma Laden" der Mutter

1980: Abendgymnasium

1985: Studium der Medizin (vorklinisches Semester) 

1990-2008: Medizinische Laborangestelle in der Hämostasiologie

Seit 2008: In Rente

VHS-Kurse zur digitalen Bildbearbeitung

Gasthörerin bei "Lebenslanges Lernen" in Psychologie, Geschichte und Geographie

Teilnehmerin im Virtuellen Mehrgenerationenhaus

Kulturführerschein evangelische Akademie in Völklingen

Familie und Ehrenamt

1966-1987: 1. Ehe mit 2 Söhnen (1966 und 1974)

1992: 2.Ehe mit Herrn Grandhomme

Engagement bei Europ'age

Engagement in der christlich jüdischen Arbeitsgemeinschaft

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Steckbrief

Geboren:

03.08.1945

Geburtsort:

Illingen 

Thema:

Gesellschaft, Saarland & Europa, Kultur

Funktion:

Angestellte, Engagierte

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